Portomarken mit Aufdruck

Am 1. Oktober 1923 standen diese Marken zur Verfügung. Die waren zwar schon Anfang September gedruckt worden, wegen der Überlastung der Zähnungsmaschine aber nicht früher fertig geworden.
Wegen der inzwischen stattgefundenen Portoerhöhungen waren diese Wertstufen schon wieder überholt, postalisch sind diese Marken somit nicht verwendet worden.
Es war eine reine Sammlerausgabe, käuflich beim Postamt Danzig 1. Und obwohl nur eine begrenzte Abgabe von 5 - 10 Satz erfolgte, waren diese Marken schon am 3.10. ausverkauft.

Diese Marken standen also nur in Danzig Stadt zum direkten Verkauf an das Publikum zur Verfügung. Es gibt weder odnungsgemäße Belege mit diesen Marken, auch den einzig korrekten Stempel DANZIG/ * 1 s gibt es auf diesen Marken nicht.

Was es gibt sind gebastelte Belege des Briefmarkenhändlers Eduard von Baggo, die aber nie einen Postsack von innen gesehen haben.
Eine Drucksache kostete 400 Tausend M, hier sind 395 Tausend drauf. Da der Fehlbetrag in Danzig verdoppelt wurde, somit die korrekte Nachgebühr von 10 Tausend M.
Auf den ersten Blick und ohne Hintergrundinformationen sieht das eigentlich gut aus.

Der nächste Beleg entlarvt die Mache. Fehlbetrag ist 2 Tausend M, mit Blaustift ist eine Nachgebühr von 5 Tausend ausgewiesen, es befindet sich aber eine Portomarke von 50 Tausend auf dieser Karte.

Sowas war bei Post wegen Verechnungsproblemen unmöglich.

Baggo hätte sicherlich philatelistisch einwandfrei Belege produziert . . . wenn es denn möglich gewesen wäre.