Beute-Brief

Auslandsbrief mit Land-/ Seebeförderung portorichtig
frankiert mit Sondermarke Mi-Nr. 698 (wurde nur in Hamburg
verkauft) und passendem Sonderstempel. Dem Anschein nach
dennoch ein Bedarfsbrief "photos inside - please do not bend".
Dann mit OKW- und britischer Zensur in die USA. Also auf
den ersten Blick eigentlich nichts aufregendes:

Aus der Sammlung

Doch halt, der Ausgabetag der Marke war der 18.6.1939, der
Sonderstempel (nach Bochmann die Nr. 94) wurde benutzt am
18.,21.,23. und 25.6.1939 (hier also ein Abschlag vom letzten
Tag). Da waren es aber bis zum Weltkrieg (zweiter Teil) und
den Zensurmaßnahmen noch mehr als 2 Monate.

Man hatte den langsamen Weg gewählt "p. next clipper to
America", irgendwo haben die Briten den Brief angehalten.
Auch das wäre noch nichts wirklich ungewöhnliches.
Die große Frage ist nämlich, wie der wieder nach Deutschland
zurückkam. Denn der britische Zensurstreifen trägt einen
Prüferstempel "1806" von der OKW-Zensurstelle Frankfurt/
Main, wurde dann nach Berlin weitergeleitet und dort erneut
zensiert (Verschlußstreifen ohne Buchstabe).

Aus der Sammlung

Ob dieser Brief die USA jemals erreicht hat, das läßt sich auch
nicht mehr feststellen.