Postsache

Sendungen von Postdienststellen sind naturgemäß
gebührenfrei, sie tragen die Bezeichnung "Postsache":

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(Vielfach handschriftlich und auch abgekürzt "P.S.")

Es gibt aber auch Briefe, wo das "Postsache" nicht erscheint,
die aber dennoch portofrei befördert wurden.
Bei einem Brief an den General-Post-Direktor sicherlich
verständlich:

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Aufgabestempel Regensburg und rückseitig das Taxis-
Lacksiegel, dieser Brief gehört auch zum Bereich der
Fürstenbriefe.

Wieso aber bei Sendungen, die an "kleine Leute" bei der Post
gingen, hier an einen Postpraktikanten:

Aus der Sammlung

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Dieser Brief zeigt zudem die Besonderheiten der Post in
Hamburg mit seinen verschiedenen dort amtierenden fremden
Postämtern. Der Brief ist erstmal in einen Briefkasten
eingeworfen worden, vom Hamburgischen Stadt-Postamt
wurden die Briefe daraus entnommen und bekamen den
Ovalstempel "St.P.A.". Dann ging es ans Verteilen an das für die
Beförderung zuständige Postamt, hier erstmal an das
preußische mit seinem K2 vorderseitig. Das war falsch und
wurde noch am gleichen Tag korrigiert durch Weitergabe an
das Taxis-Postamt.
Der weitere Verlauf ist auch gut dokumentiert, zuerst nach
Mehltheuer b. Plauen (also Sachsen), dann weiter nach
Schleiz, dort war der Empfänger aber nicht, wurde also
weitergesandt nach Gotha. Da nach dorthin keine direkte
Postverbindung bestand, machte der Brief den Umweg über
Apolda. Nur Gotha hat sich nicht mehr verewigt.

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Auch das war möglich, ein portofreier Brief an einen
Außenstehenden, einen Gymnasiasten mit dem
handschriftlichen Vermerk
"F(ran)co bittet Postsch(affner) Fischer"

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Eine Bestimmung, wonach dies möglich war, ist allerdings
nicht bekannt.